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Der erste Schritt aus dem Teufelskreis der Sucht
16.8.2018
Gabi Partmann, Reiner Kölsche und Dagmar Schröder können Abhängigen helfen, den Teufelskreis ihrer Sucht zu durchbrechen. Foto: Wolfgang Teipel
von Wolfgang Teipel
Lüdenscheid/Märkischer Kreis. Ob Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit, Essstörungen, Spiel- oder Arbeitssucht der erste Schritt, dem Teufelskreis der Abhängigkeiten zu entkommen, ist der schwerste. Aber er ist möglich und oft ist der neue Lebensweg von Erfolg gekrönt. Das wissen Gabi Partmann, Dagmar Schröder und Reiner Kölsche. Sie sind geschulte ehrenamtliche Suchtkrankenberater bei der Suchtkrankenberatungsstelle des Diakonischen Werkes. Ab 18. September bieten sie im Lutherhaus an der Heedfelder Straße in Lüdenscheid wieder einen Informations- und Motivationskurs für alle an, die ihre Sucht ernsthaft überwinden wollen.
Im Laufe der Jahre haben sie viele Frauen und Männer erlebt, die an ihrem absoluten Tiefpunkt angekommen waren. Vielen hat das Trio in dem Kurs, der ein Jahr dauert, neue Perspektiven eröffnet und sie dazu bewegt, ihr Leben zu ändern.
Ziel ist die Abstinenz, sagt Reiner Kölsche. Nur wer dauerhaft enthaltsam lebe, habe eine realistische Chance, nach dem Kurs auch eine professionell begleitete Therapie mit den Fachleuten aus der Suchtkrankenberatungsstelle durchziehen zu können.
Was oft vergessen wird: Auch die Angehörigen der Suchtkranken leiden. Viele von ihnen gehen auf dem Zahnfleisch und machen sich für ihre Partner kaputt, sagt Reiner Kölsche. Auch sie müssen ihr Leben ändern, sonst hat der Abhängige keine Chance. Oft seien es diese Co-Abhängigen, die den ersten Schritt wagten und sich bei der Suchtkrankenberatungsstelle meldeten. Auch sie sind in unserer Informations- und Motivationsgruppe willkommen, betonen Gabi Partmann, Dagmar Schröder und Reiner Kölsche.
Voraussetzung für den Start in ein neues Leben ist der Erstkontakt mit der Suchtkrankenberatungsstelle unter Telefon 02351/907457. Danach entscheiden die Therapeuten, wie es weitergeht.
Der Name der Gruppe ist dabei Programm: Information und gegenseitige Motivation stehen im Mittelpunkt. In den Gesprächen wird Vertrauen aufgebaut, so dass sich die Teilnehmer öffnen können. Nur so können wir herausfinden, warum der Abhängige die Kontrolle über sein Leben verloren hat, sagen die drei Berater. Für sie und die Teilnehmer gilt übrigens ein eisernes Gebot gilt die Schweigepflicht aller Beteiligten. Nichts verlässt die Gruppe, sagt Reiner Kölsche.
Die drei Berater werden vom Interesse an der Psyche der Menschen und ihrem christlichen Glauben angetrieben. Eine große Rolle spielt auch die Dankbarkeit der Klienten, die sich ihnen anvertrauen.
Der Einstieg in die Informations- und Motivationsgruppe und die anschließende Therapie bietet allen Teilnehmern einen großen Vorteil. Anders als bei einer stationären Behandlung über längere Zeit, läuft alles ambulant ab. Die Klienten nehmen weiter am alltäglichen Leben und am Arbeitsleben teil. Auch das kann eine wichtige Stütze sein, sagt Reiner Kölsche.
Die neue Gruppe startet am 18. September. Bis Weihnachten können noch neue Teilnehmer hinzukommen. Die Treffen finden jeweils dienstags von 19.30 bis 20.30 Uhr statt, ab Januar von 19.30 bis 21 Uhr.