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Spielerisch lernen auf dem Bauernhof
30.3.2023
Beim Vorschulprojekt Sprachförderung werden junge Zugezogene auf den Schulstart vorbereitet.
Plettenberg. Gackern wie die Hühner, grunzen wie die Schweine oder laut muhen: Mädchen und Jungen toben über den Biohof Berger Am Wiesengrund und haben Spaß. Verstehen kann man sie an diesem Tag kaum. Im Sommer werden sie eingeschult. Das Besondere: Diese Kinder stammen aus der Ukraine, Rumänien und Bulgarien und haben bisher noch nie einen Kindergarten von innen gesehen. Um den drohenden Kulturschock beim Schulstart abzumildern, werden sie seit September an fünf Tagen in der Woche jeweils zwei Stunden in der Martin-Luther-Schule betreut. „Ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagt Malak Chehade vom Betreuerinnen-Team. „Aber besser als nichts.“
Das Kommunale Integrationszentrum, das Diakonische Werk , die LernZeit Plettenberg gGmbH der Stadt Plettenberg und die Martin-Luther-Schule haben gemeinsam das Vorschulprojekt Sprachförderung entwickelt, das den jungen Zugezogenen den Start ins Schulleben erleichtern soll. Für die Mütter und Väter dieser Kinder gibt es ebenfalls ein Angebot – das Elterncafé mit täglichem Deutschunterricht.
Projektwoche mit einigen Besuchen
Malak Chehade und ihre Kolleginnen machten kürzlich aus der Not eine Tugend. Aus organisatorischen Gründen mussten die Betreuungsstunden in der Schule entfallen. Was tun? Die Betreuerinnen starteten eine Projektwoche mit Besuchen in Kindertagesstätten, der Stadtbücherei und auf dem Biohof Berger.
„Die Besuche in den Kindertagesstätten waren für die Mädchen und Jungen eine schöne Erfahrung“, sagt Malak Chehade. Und der Besuch des Biohofs war eine willkommene Abwechslung, auch wenn sich das ein oder andere Kind an die Gerüche, die mit Tierhaltung verbunden sind, gewöhnen musste.
Eier mit grünen bis
türkisfarbenen Schalen
Zusammen mit Juniorchef Melvin Berger erkundeten sie die Ställe und fütterten die großen Ansbach-Triesdorfer Rinder, auf deren Züchtung sich der Hof spezialisiert hat. Diese Tiere stehen auf der roten Liste als extrem gefährdete Rinderrasse. Von den neugeborenen Kälbchen, darunter sogar Zwillinge, waren die Kinder begeistert. Weiter ging’s zum Schweinestall, wo die Bunten Bentheimer leben. Im Hühnergehege erlebten die Kinder schwarzgefiederte Hühner und Hähne. Auch Eier mit grünen bis türkisfarbenen Schalen hatten sie noch nie gesehen. Der Bienenstand war dann die letzte Station. Selbstverständlich durften die Mädchen und Jungen auch Hofhund „Mäuschen“ streicheln.
„Das passt alles sehr gut zu unserem aktuellen Thema Tiere“, sagte Malak Chehade. Sie hofft, dass die Kinder bis zum Schulstart weiter gute Fortschritte und gute Erfahrungen machen. „Einige von ihnen haben schon ein gutes Niveau erreicht.“