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Unterhaltsamer Abend mit "Alte Liebe"

25.9.2018

Ruth Schimanski und Rolf Sparing unterhielten das Publikum mit ihrer szenischen Lesung "Alte Liebe" (Foto: Wolfgang Teipel)

 

LÜDENSCHEID + Wenn Ruth Schimanski und Rudolf Sparing mit ihren Programmen auftreten, ist der Publikumszuspruch meistens sehr gut. Darauf setzte jetzt auch der Förderverein der Suchtkrankenberatungsstelle der Diakonie und lag damit richtig. Gut 70 Besucher wollten am Samstag im Theater der Sparkasse Lüdenscheid Ruth Schimanski und Rudolf Sparing mit ihrer szenischen Lesung „Alte Liebe“ sehen.

Anita Pfeiffer, Vorsitzende des Fördereins, bedankte sich beim Publikum für das große Interesse. „Sie haben mit dem Kauf der Eintrittskarte des Fördervereins wieder ein Stück nach vorn gebracht“, sagte sie. Immerhin müssen die Förderer der Suchtkrankenberatungsstelle jedes Jahr rund 23.000 Euro aufbringen, damit die Einrichtung im Lutherhaus an der Heedfelder Straße ihre Arbeit wie gewohnt fortführen kann.

„Alte Liebe“ ist ein Dialogroman von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder. Rudolf Sparing hat Ausschnitte daraus mit Erlaubnis der Autoren zu einer szenischen Lesung umgearbeitet. Worum geht’s? Ganz nach dem Motto „Alte Liebe rostet nicht“ haben Harry und Lore 40 Jahre Ehe hinter sich und sich dabei mehr oder weniger bekämpft und arrangiert. Harry, Pensionär, wollte eigentlich Architekt werden, ist aber im Bauamt gelandet. Lore, leidenschaftliche Bibliothekarin fürchtet die Pensionierung, aus Angst mit Harry untätig im Garten zu sitzen. Als die Tochter Gloria in dritter Ehe einen älteren, steinreichen Industriellen heiraten will, sind sich die Eltern wenigstens in einem einig: Gloria hat alles nur Mögliche im Leben falsch gemacht: Dennoch freut sich Lore auf das Fest. Harry grantelt und würde sich am liebsten der ganzen Sache entziehen. „Ich habe keine Lust schon wieder einen dieser Kerle kennenzulernen, die sie auf irgendwelchen Müllkippen findet.“ Nach diesem Muster scheinen große Teile der Beziehung strukturiert. Lore folgt selten ihrem Gefühl und Harry hält sich, häufig in abweisender Geste, heraus. Für sie steht fest, dass ihm alles egal ist und Harry behält für sich, dass er auch mit „zertrümmerten Träumen ringt“.

Das bringen Ruth Schimanski und Rudolg Sparing in ihrem Programm recht authentisch und unterhaltsam rüber und lassen das Publikum spüren, dass alte Liebe nicht rostet. Das ist heiter und ergreifend. So fragt Harry seine Lore beispielsweise: „Würdest Du es für feige halten, wenn ich vor Dir sterben würde?“
Das Publikum erlebte einen unterhaltsamen Abend, der in der Pause durch ein üppiges Fingerfood-Buffet abgerundet wurde.
©WT

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