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Nagelkreuz wandert zwei Jahre lang durch das Diakonische Werk
26.1.2024
Ein Kreuz aus Ruinen wird zum Symbol der Versöhnung: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diakonischen Werkes des Ev. Kirchenkreises Lüdenscheid-Plettenberg erlebten kürzlich einen besonderen Gottesdienst zum Jahresbeginn. Die Feier stand ganz im Zeichen des Nagelkreuzes von Coventry.
Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke nahm im Plettenberger Paul-Gerhardt-Haus das Kreuz, das für Frieden, Vergebung und Versöhnung weltweit steht, aus der Hand von Andreas Moos entgegen. Er vertrat in diesem Gottesdienst die Lüdenscheider Kreuzkirchengemeinde. Sie hatte das Kreuz seit September 2021 beherbergt.
Britta Däumer und Stefan Schick vom Kinder- und Jugendreferat des Kirchenkreises schilderten in kurzen Vorträgen die Geschichte und die Bedeutung des symbolträchtigen Kreuzes. Es geht zurück auf Dick Howard, den Domprobst der Kathedrale von Coventry. Das Gotteshaus wurde während eines verheerenden Luftangriffs durch die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs ebenso verwüstet wie die gesamte Stadt. Aus drei Zimmermannsnägeln der Dachbalken ließ Dick Howard ein Kreuz anfertigen. Außerdem ließ er die Worte „Father Forgive“ (Vater vergib) in die Chorwand meißeln. 1959 entstand schließlich das Versöhnungsgebet von Coventry, in dem die Zeile „Vater vergib“ sieben Mal wiederkehrt.
Weltweit haben sich ökumenische Glaubensgemeinschaften als Nagelkreuzgemeinschaft gebildet. Ihr gehören in Deutschland derzeit 63 Orte mit regelmäßigem Versöhnungsgebet in 49 Städten an; weltweit sind es derzeit über 160.
Das Kinder- und Jugendreferat des Kirchenkreises gehört gemeinsam mit der Ev. Kirchengemeinde Herscheid und dem ehemaligen Haus Nordhelle (heute Landhaus Nordhelle) zur weltweiten Nagelkreuzgemeinschaft und bilden gemeinsam das „Nagelkreuz Nordhelle“. Sie bekamen das Nagelkreuz im Mai 1996 von dem damaligen Domprobst der Kathedrale von Coventry, John Petty, verliehen. Nach dem Eigentümerwechsel von Haus Nordhelle wurde der Standort des Nagelkreuzes in die Johannis-Kirche in Eiringhausen (Plettenberg) verlegt.
Das Nagelkreuz wird in den kommenden zwei Jahren durch alle Abteilungen des Diakonischen Werkes wandern und an die Bedeutung der Versöhnungsarbeit erinnern. „Es soll helfen, Gegensätze zu überwinden und neue Wege der Versöhnung zu suchen“, sagte Stefan Schick.
Gast im Gottesdienst zum Jahresbeginn war erneut der Kirchenmusiker Charles Adarkwah. Er bereitete die Besucherinnen und Besucher in einem kurzen Workshop auf die Feier vor und übte mit ihnen die Kirchenlieder, die später im Gottesdienst gesungen wurden. „Auch falsche Töne sind gute Töne. Keine Töne sind schlecht“, forderte er die Gemeinde auf, kräftig mitzusingen. Die ließ sich schließlich gerne von der Leidenschaft Adarkwahs für Kirchenmusik anstecken.
Diakoniepfarrer Volker Bäumer predigte zur Jahreslosung „Alles, was Ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Korinther 16,14). Dabei legte er das Jahreslosungsmotiv von Andreas Felger aus. Mit seinem Motiv der Rose hat der Künstler das Liebessymbol schlechthin aufgegriffen.