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"Heute schon mit Deinem Kind gespielt?"
21.9.2019
von Bernhard Schlütter
Plettenberg + „Heute schon mit deinem Kind gespielt?“ lautet die provokative Aufschrift auf Plakaten und Flyern, die überall im Stadtgebiet für Aufmerksamkeit sorgen sollen. Auf dem Bild unter dem Titel sitzen zwei Kleinkinder mit Smartphones.
Die Psychologische Beratungsstelle des Diakonischen Werks und das Jugendamt der Stadt Plettenberg führen gemeinsam diese Aktion durch. „Kinder brauchen persönliche Zuwendung für ihre Entwicklung“, erklärte Ralf Meyer von der Psychologischen Beratungsstelle den Hintergrund der Aktion, mit der Eltern direkt angesprochen werden. Wie und wann nutzen sie ihr Smartphone? Wenden sie sich von ihrem Kind ab, wenn ein Anruf oder eine Nachricht ankommt? „Mit der Plakataktion werben wir für eine reflektierte Nutzung digitaler Medien“, so Ralf Meyer.
Zahl von Beratungsfällen konstant
Er berichtete im Jugendhilfeausschuss über die Arbeit der Psychologischen Beratungsstelle im Jahr 2018. Demnach war die Zahl der einzelfallbezogenen Hilfen mit 694 Fällen im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant.
Die Problemthemen, in denen beraten wurde, gehören überwiegend zu den Bereichen Erziehung, Schule und Familie. Die offenen Sprechstunden der Beratungsstelle im Paul-Gerhardt-Haus an der Bahnhofstraße würden immer mehr frequentiert. Dadurch verkürzte sich für die Ratsuchenden die Wartezeit auf ein Erstgespräch.
Einen großen Anteil an der Arbeit der Beratungsstelle haben präventive Maßnahmen. Dazu gehören z.B. Training zur Förderung von Erziehungskompetenz, Elternabende zu Themen wie „Kind im Blick“ und „Konzentration fördern“, 5-Schritte-Training für Viertklässler, das Projekt „Selbstwert stärken“ in Kooperation mit der Geschwister-Scholl-Realschule und Veranstaltungen zur Stärkung der Zivilcourage in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten Mareike Masuch.
Präventiv und kooperativ ist auch die aktuelle Plakataktion. „Wir wollen Bewusstsein für die Smartphone-Nutzung schaffen und damit Entwicklungsproblemen bei den Kindern, aber auch Beziehungsproblemen im Erwachsenenalter vorbeugen”, sagt Ralf Meyer.