Artikel Archiv

Das Ohr ist der Weg zum Herzen

3.4.2018

  

Manchmal ist gutes Hören auch eine Sache der richtigen Einstellung des Hörgerätes. Foto: Shutterstock

von Wolfgang Teipel

„Das Ohr ist der Weg zum Herzen“ wusste schon die französische Schriftstellerin Madelaine de Scudéry (1607 – 1701).  Bei vielen ist dieser Weg verbaut.  Rund 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Hörschäden. Die Auswirkungen sind vielfältig. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg möchte Betroffenen in der Region eine Plattform anbieten, auf der sie Erfahrungen austauschen sowie Rat und Hilfe erhalten können.

Am Freitag, 13. April, laden das Diakonische Werk und das Plettenberger Krankenhaus Menschen mit Hörproblemen und deren Angehörige zu einer Auftaktveranstaltung ein. Von 14.30 bis 17 Uhr soll sich in den Räumlichkeiten des Diakonischen Werkes (Bahnhofstraße 25 – 27) alles um das Thema Hören drehen.

„Wir wünschen uns, dass hörgeschädigte Menschen hier in Kontakt kommen und möchten den Aufbau einer Selbsthilfegruppe in Plettenberg unterstützen“, sagt Susanne Vollmer vom Diakonischen Werk. Sie zählt zu den Organisatorinnen dieser Veranstaltung. „Das Treffen soll ein erster Schritt sein.“

Mit dem Diplom-Sozialpädagogen Olaf Biemann haben die Veranstalter einen erfahrenen Referenten gewonnen. Er ist Leiter des Reha-Zentrums für Hörgeschädigte in Rendsburg und wird einen Fachvortrag halten. Anschließend ist ausreichend Zeit zum Erfahrungsaustausch. Möglicherweise können an diesem Tag sogar schon Ideen für die weitere Arbeit entwickelt werden.

„Menschen, die schlecht hören, haben oft eine Vielzahl von Problemen“, sagt Susanne Vollmer. „Das beginnt schon bei der richtigen Einstellung der Hörgeräte oder dem Batteriewechsel.“ Oft lägen die Hilfsmittel nutzlos in der Schublade.

Die Folgen:

 

  • Warnsignale können oftmals nicht mehr richtig wahrgenommen werden – z.B. Telefonklingeln, Türläuten, Hupen oder Schreien. Hiervon geht ein nicht unerhebliches Gefahrenpotenzial, beispielsweise im Straßenverkehr, aus.
  • Geräusche können räumlich nicht mehr korrekt oder nur noch schwer zugeordnet werden, was eine verlässliche Orientierung erschwert.
  • Durch die Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit Mitmenschen droht die soziale Isolation. Hinzu kommt das gelegentliche Unverständnis der Mitmenschen.
  • Die alltägliche Informationsaufnahme wird erschwert. Medien wie Fernseher oder Radio sind ohne Hörgeräte nur eingeschränkt nutzbar.
  • Feine Nuancen in Gesprächen – etwa Ironie, Erstaunen oder Stimmungen – sind für Menschen mit einem Hörschaden oftmals nur schwerlich wahrnehmbar. (Quelle: https://www.hoeren-heute.de/hoerschaeden/)

 

 

 

zurück zur Übersicht