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Häusliche Gewalt beginnt nicht mit Schlägen, sondern meist mit der großen Liebe. Aus der kann sich aber Schritt für Schritt ein Gewaltkreislauf entwickeln mit schlimmen Folgen für die meist weiblichen Opfer. Diesem oft tabuisierten Thema hat sich die Gesprächsrunde gegen häusliche Gewalt in Plettenberg verschrieben.

 

Seit Jahren beteiligen sich daher öffentlichkeitswirksam verschiedene Organisationen an Aktionen rund um den Orange Day am 25. November. In diesem Jahr lädt die Gesprächsrunde am 19. November von 10 bis 12 Uhr im Begegnungszentrum „Allerlei“ an der Schubertstraße ein.

„Willkommen sind alle, die sich zum Thema Gewalt gegen Frauen informieren möchten“, sagen Mareike Masuch und Claudia Theis. Die Geleichstellungsbeauftragte der Stadt Plettenberg und die Diplom-Psychologin der Beratungsstelle des Diakonischen Werkes koordinieren die Aktivitäten zum Anti-Gewalttag.

 

Passende Hilfe für Betroffene

 

„Wir können Betroffenen und deren Angehörigen passende Hilfe zukommen lassen“, versichern die beiden Frauen. Zum Netzwerk der Gesprächsrunde zählen unter anderem einige Fachbereiche der Stadt Plettenberg, das Amtsgericht Plettenberg, das Märkische Kinderschutz-Zentrum in Lüdenscheid, die Frauenberatungsstelle MK, die Schwangerenkonfliktberatung und die Erziehungsberatungsstelle.

Gegründet wurde die Gesprächsrunde im Jahr 2010 auf Anregung des Opferschutzes der Polizei, der Psychologischen Beratungsstelle des Diakonischen Werkes und der Stadt Plettenberg.

 

Die Ziele

 

Die Gesprächsrunde verfolgt nach wie vor folgende Ziele:

 

- Sensibilisierung für das Thema Häusliche Gewalt

- Kennenlernen und Vernetzung der beteiligten Institutionen in und um Plettenberg

- Bündelung vorhandener Fachkompetenzen

- Entwicklung gemeinsamer Projekte und Maßnahmen zur Prävention

 

Farbe Orange das äußere Zeichen

 

Äußeres Zeichen des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ist die Farbe Orange. Sie soll eine Zukunft ohne Diskriminierung und Gewalt gegen Mädchen und Frauen in jeglicher Form symbolisieren. Im vergangenen Jahr verteilten Mitglieder der Gesprächsrunde auf dem Wochenmarkt orangene Tragetaschen mit dem Aufdruck „Gewalt kommt hier nicht in die Tüte.“ In diesem Jahr wird bei der Veranstaltung im Begegnungszentrum „Allerlei“ jede Menge Informationsmaterial bereit gehalten. Außerdem stehen Mitglieder der Gesprächsrunde zur Verfügung. Als äußeres Zeichen für die Aktionen rund um den Orange Day wird, wie in den Vorjahren der Turm des Paul-Gerhardt-Hauses orange beleuchtet.

 

Claudia Theis lädt alle Kolleginnen und Kollegen ein, ihre Bürofenster oder auch ihre privaten Fenster mit orangenem Papier oder Folie zu bekleben. Wenn im Raum Licht angeschaltet ist, leuchtet das Fenster orange nach draußen und setzt ein Zeichen. Sie stellt gegebenenfalls auch Papier oder Folie zur Verfügung. 

 

In Deutschland wird jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt; etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner. Allein die Frauenberatungsstelle MK hat im Jahr 2022 fast 800 Einzelgespräche mit insgesamt 377 Frauen und Mädchen geführt, die von häuslicher Gewalt betroffen waren.