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Arbeitsbesuch in der Stadtbücherei

30.8.2022

Büchereileiterin Christiane Flick-Schöttler stellte das breite Angebot der Stadtbücherei vor, das die Geflüchteten nutzen können. Foto: Wolfgang Teipel
Büchereileiterin Christiane Flick-Schöttler stellte das breite Angebot der Stadtbücherei vor, das die Geflüchteten nutzen können. Foto: Wolfgang Teipel

Plettenberg. Was von weitem wirkt wie eine gemütliche Klönrunde in der Stadtbücherei, ist näher betrachtet für die meisten der 20 Frauen und Männer harte Arbeit. Sie sind Geflüchtete aus der Ukraine und lernen Deutsch. Büchereileiterin Christiane Flick-Schöttler lässt sie vorbereitete Karten vorlesen. Zunächst ein scheues Lächeln. Dann klappt’s aber. Obwohl – Wörter wie Öffnungszeiten oder Arbeitsplatz sind noch gewöhnungsbedürftig für ukrainische Zungen.

 

Gudula Mueller-Töwe ist mit dem Arbeitsbesuch am Alten Markt sehr zufrieden. Sie koordiniert die niedrigschwelligen Sprachkurse für Geflüchtete, die die Freiwilligenzentrale des Diakonischen Werkes in Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Plettenberger Verein prange akzente e. V. anbietet. Beide Organisationen haben sich in dem Hilfsprojekt zusammengeschlossen, um den Neuankömmlingen den Einstieg in ein neues Leben zu erleichtern. Bei den Sprachkursen übernimmt prange akzente e. V. die Honorare für die ehrenamtlich arbeiteten Kursleitungen – zumeist selbst Geflüchtete, die erst als Erwachsene in Integrationskursen des Diakonischen Werks Deutsch gelernt haben. Die Freiwilligenzentrale kümmert sich um alle organisatorischen Angelegenheiten.

 

„Die Kurse sind ist ein großer Erfolg“, sagt Gudula Mueller-Töwe. Wie groß, das lässt sich später beobachten. Einige Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer nutzen umgehend den Besuch in der Stadtbücherei, um sich Bücher und andere Medien auszuleihen.

 

Zuvor hatte Christiane Flick-Schöttler den Besucherinnen und Besuchern das Angebot der Stadtbücherei vorgestellt. Wörterbücher, Arbeitshefte, die den Einstieg in die deutsche Sprache erleichtern, Material der Stiftung lesen und Lesestoff in ukrainischer Sprache, den das Goethe-Institut der Stadtbücherei geschenkt hat.

 

Faszinierend für die Kursteilnehmerinnen und Teilnehmer war auch ein Hörstift, der in Kombination mit einem digitalisierten Wörterbuch Vokabeln in exakter Aussprache erklingen lässt. Sie erfuhren zudem, dass sie in der Bücherei freies WLAN und insgesamt fünf Computerarbeiterplätze nutzen dürfen.

 

„Inzwischen haben weit über 100 Neuankömmlinge die lokal organisierten, freiwilligen Sprachkurse genutzt“, berichtet Gudula Mueller-Töwe. Vielleicht ist das auch ein Zeichen dafür, dass sich viele auf einen längeren oder sogar dauerhaften Aufenthalt in Deutschland einstellen.

 

Jetzt werden die meisten die Chance erhalten, ihre Sprachkenntnisse in einem vom BAMF geförderten offiziellen Integrationskurs auszuweiten. Die Unterrichtseinheiten beginnen im September. Wer noch etwas warten muss, wird weiterhin auf freiwilliger Basis Deutsch lernen können. In zwei Wochen starten die nächsten niederschwelligen Kurse.

 

Büchereileiterin Christiane Flick-Schöttler ist beim Arbeitsbesuch der Geflüchteten mit viel Engagement bei der Sache. Sie kann auf Erfahrung zurückgreifen. „Schon 2015/2016 hat die Stadtbücherei Plettenberg Neuankömmlinge unterstützt, in Plettenberg Fuß zu fassen“, sagt sie.

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