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Diakonie richtet dringenden Appell an Inge Blask

5.3.2022

Inge Blask (2.von links mit Heike Schaefer, Renate Chowanetz, Konrad Meisner und Iris Jänicke) war nicht mit leeren Händen gekommen. Sie überreichte eine Spende fürs Sozialzentrum. Foto: Wolfgang Teipel
Inge Blask (2.von links mit Heike Schaefer, Renate Chowanetz, Konrad Meisner und Iris Jänicke) war nicht mit leeren Händen gekommen. Sie überreichte eine Spende fürs Sozialzentrum. Foto: Wolfgang Teipel

Plettenberg. Die freien Wohlfahrtsverbände sollen sich bei ihrer Arbeit nicht länger von Projekt zu Projekt hangeln müssen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigen langfristige Verträge, damit sie bleiben und eine gute Arbeit leisten könne.“ Das forderte die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Blask am Dienstag bei einem Besuch des Sozialzentrums der Diakonie an der Schubertstraße.

Nach einer kurzen Führung durch die „Allerlei – Halle für Alle“ mit ihrem Bistro, der Kleiderkammer, dem Trödel und der Ausgabestelle der Plettenberger Tafel traf sich die Politikerin zum Gedankenaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Diakonie und der Plettenberger SPD. Mit von der Partie waren Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke, Heike Schaefer als Leiterin der Freiwilligenzentrale und Ursi Schiller (Leiterin des Sozialzentrums).  Die Plettenberger Sozialdemokraten waren durch Renate Chowanetz, Jürgen Beine und Konrad Meisner vertreten.

 

Wo drückt die Diakonie der Schuh?

 

Wo drückt die Diakonie der Schuh? Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke sorgt sich um einen Trend, den sie seit Jahren beobachtet. „Das Land NRW zieht immer mehr Aufgaben an sich, die eigentlich in die Verantwortung der Wohlfahrtsverbände gehören“, erklärte sie. Ein aktuelles Beispiel seien die Integrationsbeauftragten des Märkischen Kreises, die sich in Zusammenarbeit mit den Kommunen um die Integration Geflüchteter kümmern sollen. „Das machen die Wohlfahrtsverbände und eben auch das Diakonische Werk im Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg seit vielen Jahren“, betonte Iris Jänicke. Sie glaubt, dass die Mittel, die das Land jetzt für die Integrationsbeauftragten aufwende, bei den Wohlfahrtsverbänden besser aufgehoben wären.

Gedankenaustausch im Sozialzentrum „Allerlei – Halle für Alle“: Inge Blask, Iris Jänicke und Heike Schaefer. Foto: Wolfgang Teipel
Gedankenaustausch im Sozialzentrum „Allerlei – Halle für Alle“: Inge Blask, Iris Jänicke und Heike Schaefer. Foto: Wolfgang Teipel

Zudem fürchtet sie eine Verletzung des Subsidaritätsprinzips, nach dem der Staat nur einspringen solle, wenn Gruppen oder Verbände ihren Aufgaben nicht gewachsen seien. So, Heike Schäfer, würden überflüssige neue Strukturen geschaffen. „Was fehlt, sind die Schnittstellen zwischen den einzelnen Behörden“, erklärte sie. Solche gut funktionierenden Schnittstellen mit ihren niedrigschwelligen Angeboten seien beispielsweise die Beratungsstellen der Diakonie.

Iris Jänicke richtete einen dringenden Appell an Inge Blask. „Soziale Arbeit sollte bei den gemeinnützigen Verbänden und Vereinen bleiben, insbesondere bei denen, die sich tariftreu verhalten.“

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