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Suchtberatung des Diakonischen Werkes in Plettenberg – Systemrelevant und kommunal wertvoll!
4.11.2020
PLETTENBERG + Heute findet bundesweit erstmalig der von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) geplante und koordinierte Aktionstag Suchtberatung mit dem Motto „Kommunal wertvoll!“ unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung statt. Auch die Suchtberatungsstelle Plettenberg des Diakonischen Werkes beteiligt sich an dieser Aktion, hätte im Rahmen dessen auch gerne eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Wohlfahrtsverbände, Kommunalpolitikern, Öffentlichkeit und Pressevertretern organisiert, wenn die Corona-Pandemie dem nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte.
Nichtsdestotrotz möchten die beiden Suchttherapeuten/in Sabine Schneider und Frank Horstmann, die seit weit über 20 Jahren die Grundversorgung von suchtkranken Menschen und ihren Angehörigen in Plettenberg, Werdohl, Neuenrade und Teilen des Kreises Olpe gewährleisten, diesen Aktionstag dafür nutzen, um auf die Dringlichkeit der (Weiter-)Finanzierung und Zukunftssicherung der Suchtberatungsstellen hinzuweisen. Suchtberatung braucht eine stabile, kostendeckende und verlässliche Finanzierung. Sie ist systemrelevant, in Zeiten von Corona notwendiger denn je, und trägt nachweislich dazu bei, die Folgekosten von Abhängigkeitserkrankungen und das Leid vieler Menschen zu verringern.
Die Suchtberatungsstelle Plettenberg finanziert sich einerseits durch Landes- und Kommunalmittel, andererseits jedoch immer noch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil durch Eigenmittel des evangelischen Kirchenkreises. Nicht nur das generelle Steueraufkommen wird sich durch die Corona-Pandemie teilweise drastisch verringern, sondern auch das Kirchensteueraufkommen, so dass die Grundfinanzierung der Suchtberatungsstellen in naher Zukunft gefährdet ist. Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, äußert sich dazu mit einer klaren Aussage: „Wenn die Hilfe vor Ort wegbricht, stehen Suchtkranke und ihre Familien alleine da. So schwierig die Finanzlage vieler Kommunen ist – ohne eine gut aufgestellte Suchtberatung geht es nicht! Gute Beratung vor Ort ist der erste Schritt raus aus der Sucht und rein in ein gesundes Leben.“
Die Suchtberatungsstelle Plettenberg ist zuständig für Menschen mit missbräuchlichem/abhängigen Konsum von Suchtmitteln (z.B. Alkohol, Medikamenten und Cannabis) und süchtigem Verhalten (z.B. Spielsucht) und deren Angehörige. Neben Beratung, Motivation, Krisenintervention und Vermittlung in Entgiftung und Therapie, ist die ambulante Rehabilitation ein gut etabliertes Angebot vor Ort. Bei dieser Behandlungsform, die in der Regel 6 bis 12 Monate dauert und jeweils wöchentlich ein Einzel- und ein Gruppengespräch umfasst, verbleiben die Patienten/innen in ihrem häuslichen Umfeld, gehen weiter ihrer Berufstätigkeit nach und werden während ihrer Sucht- und Alltagsbewältigung über einen längeren Zeitraum suchttherapeutisch unterstützt und begleitet. Bei Bedarf werden die Angehörigen in den Therapieprozess einbezogen.
In der ambulanten Rehabilitation arbeiten die beiden Suchttherapeuten/innen Schneider und Horstmann mit Psychologen/innen und Fachärzten/innen eng zusammen, um ihren Patienten/innen eine bestmögliche Behandlung zu ermöglichen.
Während der gegenwärtig akuten Corona-Lage nehmen Ratsuchende zunächst telefonisch zu den Zeiten der Offenen Sprechstunden (jeweils montags von 10:30 – 12:00 Uhr und donnerstags von 15:00 bis 17:00 Uhr) Kontakt zur Suchtberatungsstelle auf. Anschließend kann ein fester und persönlicher Beratungstermin vereinbart werden. Die Suchtberatungsstelle verfügt über ein umfassendes Schutz- und Hygienekonzept (das stets an die aktuelle Corona-Lage angepasst wird), um das Infektionsrisiko während des persönlichen Kontaktes so gering wie möglich zu halten.
Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werkes in Plettenberg, Bahnhofstr. 25-27, Plettenberg
Tel.: 02391 / 9540-20.