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Familie nach vier Jahren wieder vereint

24.7.2019

Glücklich über die erfolgreiche Zusammenführung: Michael Wirth, Suma Akter und ihre Töchter Pushpo und Angela, Bärbel Böckelmann und Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes. Foto: Wolfgang Teipel
Glücklich über die erfolgreiche Zusammenführung: Michael Wirth, Suma Akter und ihre Töchter Pushpo und Angela, Bärbel Böckelmann und Iris Jänicke, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes. Foto: Wolfgang Teipel

Was für ein Moment am 13. Juli: Suma Akter schließt ihre beiden Töchter Angela und Pushpo in die Arme. Endlich. Nach vier Jahren. Seit ihrer Flucht aus Bangladesch hat die 32-Jährige ihre beiden Kinder nicht mehr gesehen. Jetzt hoffen die drei darauf, dass sie in Deutschland gemeinsam ein gutes Leben aufbauen können.

 

Suma Akter ist eine Frau voller Power. Sie hat zahlreiche Schicksalsschläge hinter sich, stand immer wieder auf. Bei der Zusammenführung der Familie aber brauchte sie Hilfe. Die kam aus dem Fachbereich Migration des Diakonischen Werkes. „Wir haben das langwierige und komplizierte Verfahren begleitet und freuen uns über diesen Erfolg“, sagt Fachbereichsleiter Michael Wirth.

 

Immer mehr Probleme

 

Auszüge aus dem Leben von Suma Akter im Telegrammstil: Sie gehört zur ethnischen Minderheit der Biharis, die in Bangladesch mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Als ihre Ehe zerbrach, weil ihr Mann immer öfter gewalttätig wurde, häuften sich die Probleme. Suma Akter ging nach Malaysia, sah aber auch hier keine Perspektiven. Schließlich folgte sie dem Rat eines Freundes, nach Deutschland zu gehen. Im Oktober 2014 reiste sie ein. Dann starb ihre Mutter.

 

Krank vor Kummer

 

Ihr Vater konnte die Mädchen, die sie zurückgelassen hatte, nicht allein versorgen. Angela und Pushpo so einfach nachzuholen, war nicht möglich. Zunächst musste sie selbst als subsidiär Schutzberechtigte, so der Fachbegriff, anerkannt werden. Das dauerte und Suma Akter wurde krank vor Kummer. Zwischenzeitlich fand die besorgte Mutter eine Arbeitsstelle bei den Maltesern in Menden. Ihr Arbeitgeber und Kollegen spendeten Geld für einen kostenpflichtigen Deutschkurs. Zudem führte der Zufall Suma Akter und Bärbel Bröckelmann zusammen. Die beiden Frauen trafen sich, als die Mendenerin eine Dolmetscherin suchte. „Die Energie von Suma hat mich gleich fasziniert“, sagt Bärbel Bröckelmann. Seither hilft sie der 32-Jährigen aus Bangladesch, wo sie kann. „Ich habe mir dabei immer vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn ich in einem fremden Land Fuß fassen müsste“, erklärt Bärbel Bröckelmann.

 

Gute Perspektiven für Mutter und Töchter

 

Suma Akter hat ihre Deutschprüfung bestanden, sie hat eine feste Arbeitsstelle und jetzt sind auch die Kinder da. Die Betreuung während der Ferien hat sie schon lange organisiert.

 

Der subsidiäre Schutz, der Suma Akter jetzt aus humanitären Gründen gewährt wird, gilt zunächst für ein Jahr und kann um zwei Jahre verlängert werden. Danach besteht die Möglichkeit, dass dieser Schutz dauerhaft gewährt wird. „Die Perspektiven von Suma Akter und ihren Kindern sind gut“, sagt Michael Wirth. „Sie wird in die Gesellschaft hineinwachsen.“

„Ich bin froh, dass ich in einem Land lebe, in dem so etwas möglich ist und ich bin stolz darauf, dass ich mit der Diakonie einen Arbeitgeber habe, der solche Familienzusammenführungen aktiv unterstützt“, erklärt Michael Wirth. So habe das Diakonische Werk aus Mittel den Kirchenkreises und Spenden auch die Flugtickets für Angela und Pushpo bezahlt. „Aber unsere Mittel sind natürlich endlich“, betont Diakonie-Geschäftsführerin Iris Jänicke. Ohne weitere Spenden seien solche Hilfsaktionen nicht möglich.

 

Spendenkonto: Sparkasse Lüdenscheid, IBAN DE86 4585 0005 0000 3683 08; BIC: WELADED1LSD, Stichwort: Familienzusammenführung

 

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