Kirchenkreis

Und so grüßte der Himmel die Erde

22.12.2024

Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Claus Optenhöfel, Pfarrer St. Medardus Lüdenscheid (Grafik: EKKLP)
Das Wort zum Sonntag: Diesmal mit Gedanken von Claus Optenhöfel, Pfarrer St. Medardus Lüdenscheid (Grafik: EKKLP)

Und so grüßte der Himmel die Erde ... so heißt ein Lied über den Weg Marias – von der Begegnung mit dem Engel, der ihr Kind ankündigt, über ihre Schwangerschaft bis hin zu Jesu Geburt.

 

An diesem Sonntag hören Christen im Gottesdienst von einer Begegnung auf diesem Weg: Elisabeth und Maria begegnen sich, beide unerwartet schwanger: Elisabeth ist eigentlich zu alt für ein Kind, Maria ein unverheiratetes Mädchen. Sie sind verwandt, und ihre Schwangerschaften verbinden sie. Die Bibel erzählt da von einer zweiten, wundersamen Begegnung: Elisabeths Kind – Johannes wird es heißen, und der Täufer Jesu sein – erkennt den erwarteten Retter, eben Jesus, mit dem Maria schwanger ist. Und das Kind hüpft vor Freude im Leib seiner Mutter. Beide Frauen preisen Gott und singen Loblieder auf ihn.

 

Zwei Frauen begegnen einander – zwei Kinder im Mutterleib begegnen einander, Und es kündigt sich an, was an Weihnachten geschehen wird: Gott kommt zu uns Menschen, um uns zu begegnen, als Kind, als einer von uns. Dann wird der Himmel die Erde nicht nur grüßen – sondern sie werden einander berühren, und verbunden sein.

 

Weihnachten lässt sich hoch theologisch deuten als Geschehen, in dem Gott Mensch wird und wir Menschen göttliche Würde erlangen. Es lässt sich aber auch ganz praktisch verstehen als Fest, das zur Begegnung einlädt. Wo wir, wie Maria und Elisabeth, miteinander sprechen, einander wirklich in die Augen sehen, und zu verstehen suchen, da ist kein Raum für Hass und Krieg, sondern für Frieden und gegenseitige Hilfe. Dazu lädt Weihnachten ein; schließlich werden da Engel eine neue Botschaft bringen: Frieden auf Erden.

Claus Optenhövel

Herzliche Grüße

 

Claus Optenhöfel,
Pfarrer St. Medardus Lüdenscheid